Ereifert ihr euch, so sündigt nicht....Gnade des Psalters

so gern ich ja Psalmen bete, weil sie die ganze Bandbreite menschlicher gefühle ausdrücken (und auch mal derb gut-tuende Flüche zulassen ), so wenig kann ich teils an den MAHNUNGEN vorüberlesen... da wird gewettert und gezetert, "HERR, entreiß mich den Feinden", "Gott, lass sie dafür büßen; / sie sollen fallen durch ihre eigenen Ränke. Verstoße sie wegen ihrer vielen Verbrechen; / denn sie empören sich gegen dich." (meist gestrichen, aus Ps 5) bis hin zu wüsten Verwünschungen: (aus Ps 69, ebenfalls meist weggelassen) "26 Ihr Lagerplatz soll veröden, / in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen. 27 Denn sie verfolgen den Mann, den du schon geschlagen hast, / und mehren den Schmerz dessen, der von dir getroffen ist. 28 Rechne ihnen Schuld über Schuld an, / damit sie nicht teilhaben an deiner Gerechtigkeit.", ja und da freut sich das allzu menschliche Herz, das einfach manchmal keinen BOCK mehr hat auf Sanftmut und so!Hier darf es aussprechen, was keinem Herzen fremd ist- nicht laut, aber im stillen Kämmerlein. Wenn da nicht immer diese anderen Sätze wären. Ereifert ihr euch, so sündigt nicht- BEDENKT es auf Eurem Lager und werdet stille. Tschah. Also doch nix mit Vorpreschen , wütend mit dem Flammenschwer in Heiligem Zorn, sondern: mal wieder in sich gehen. Hmpf. Okay, dann bedenke ich es, werde Stille, und auf einmal passiert etwas seltsames: mein Herz wird ruhig, und ich spüre das Verlangen danach, zu danken.Ich suche mir einen Lobpsalm heraus, und die Düsternis, der Gram und das Schwere werden davongetragen im jubelnden Lobpreis: Du , Herr, hast mich meinen Feinden entrissen, bei Dir ist die Huld, Erlösung in Fülle, unter Deinen Schwingen Zuflucht! Ich fühle die Kraft- Du gibst meinen Schritten weiten Raum, Du lässt mich nicht straucheln und fallen, Du deckst mir den Tisch und reichst mir den Becher. Dann jauchzt mein Herz Dir großer Herrscher zu: Wie groß bist Du, wie groß bist Du! Ein berührende Version des Liedes hier: umwerfend!