Montag, 27. September 2010

SPIEGEL auf BILD Niveau: die Annäherung ist vollkommen.

Heute hatte ich das Pech, im Wartezimmer des Arztes die SPIEGEL-Ausgabe Nr 37/2010 aufzuschlagen und, wider besseres Wissen und Gewissen, den Artikel Gottes Gegenschlag zum bevorstehenden Besuch des Papstes in Großbrittanien zu lesen.

Da ich normalerweise, schon aus Magenschutz, den SPIEGEL nicht lese, ist mir wohl kurzfristig entfallen, zu welchen Unverschämtheiten und Lügen dieses Blatt im Stande und auf welches Niveau dieses sich Nachrichtenmagazin nennende Blatt inzwischen gesunken ist.

Zur Erinnerung: Ein Nachrichtenmagazin sollte objektiv, informativ und sachlich berichten, keinerlei Suggestion und Demagogie und schon gar keine Unverschämtheiten beinhalten....

Hier einige Auszüge aus dem Artikel:

"Viele Briten haben sich geradezu wohlig in ihrer agnostizistischen Keckheit eingerichtet. [...].Doch nun holt Gott zum Gegenschlag aus"

Boulevardpressentenor. So ein Quatsch....

"Obwohl stockkonservativ, beeindruckte sein Vorgänger auch seine Gegner. Der Jetzige befremdet selbst Wohlmeinende."

(Beweise? Welche Wohlmeinenden , die der Papst befremdet, sind genau gemeint?)

"Johannes Paul versprühte Charisma und Wärme. Benedikt ist der Intellektuellenpapst mit Hang zum Fettnapf. Jener war Pole, ein Kämpfer gegen den Totalitarismus. Dieser, und das lässt die Londoner Presse keineswegs aus, war Pimpf in der Hitlerjugend."

Das ist zwar keine Lüge, aber das bekanntermaßen Josef Ratzinger 1938 sich mit elf (!) Jahren nicht der Hitlerjugend entziehen konnte (wer nicht ging, bei dem stand bald die Gestapo vor der Türe), und daß seine ganze Familie, voran sein vater, Zeit seines Lebens offen gegen die Nazidiktatur war, steht natürlich nicht dabei und verfälscht somit das Bild komplett, ja, der SPIEGEL geht mit seiner Aussage sogar so weit, Papst Benedikt XVI auf seine Eigenschaft als "Pimpf in der Hitlerjugend" zu reduzieren. Eine in meinen Augen schon fast kriminelle Indoktrination des Lesers!


"Der Deutsche hat den Holocaust-Leugner Bischof Richard Williamson von der Piusbruderschaft rehabilitiert "


Inzwischen sollte es auch den SPIEGEL erreicht haben, daß der Papst die Exkommunikation der Piusbruderschaft zurückgezogen hat (kirchenrechtlicher Akt welcher nichts mit den Privatmeinungen eines einzelnen Priesters zu tun hat), und nicht den betreffenden Priester von der Holocaustleugnung "freigesprochen" hat! Hier lügt der SPIEGEL also bewusst, denn daß es nicht bis zu ihm durchgedrungen ist, nehme ich ihm nicht ab.

"und scheitert immer noch chronisch am englischen "th"."

Unsachlich. Am Thema vorbei. Setzen, sechs!

"Nichts davon macht ihn auf der Insel zum Sympathieträger. "Der Teufel selbst könnte kaum eine schlechtere Presse bekommen", lästerte die "Daily Mail"."

und der SPIEGEL schliesst sich, wie stets, mit Freuden an!


"Zum offiziellen Motto für die Papstreise haben die Vatikan-Strategen ausgerechnet den Satz erkoren: "Herz spricht zu Herz". Doch seit wann eignet sich Prof. Dr. theol. Joseph Ratzinger zum Menschenfänger, der allseits Herzen wärmt?"

Seit 2005, lieber SPIEGEL!!

3 Kommentare:

  1. Über diesen Artikel habe ich mich, als ich jüngst beim Friseur saß, auch weidlich geärgert. Andererseits: was will man von diesem Käseblatt erwarten? Guten Journalismus jedenfalls nicht. Der SPiEGEL ist seit etlicher Zeit die Bildzeitung für Besserverdienende.

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  2. @ Braut des Lammes
    "Der SPIEGEL ist seit etlicher Zeit die Bildzeitung für Besserverdienende."

    Das ist eine Beleidigung ...

    ... der Bildzeitung! :-)

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  3. Der Spiegel ist und bleibt ein Propagandablatt mit einem möchtegern - tatsch von einer intellektuellen Seriosität. Ein Artikel von Entenhausen, bedient den Leser dagegen eher mit fundierten Nachrichten ;-)

    Jo Fichtel Facebook

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